Hüter der Schwarzen Klinge by David Annandale

Hüter der Schwarzen Klinge by David Annandale

Autor:David Annandale
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2017-07-24T06:40:50+00:00


Teil drei

Die Maske und das Schwert

Kapitel neun

Das Ende des Tanzes

Im Nachtwind war kein Wehklagen zu vernehmen. Er pfiff durch das zerbrochene Fenster und trug den Widerhall von Grausamkeiten und den Geruch von Feuer an Crowe vorüber. Aber da war keine Trauer. Die Stadt verdunkelte sich. Sie verrottete. Die Gläubigen und die Abtrünnigen trafen gewaltsam aufeinander. Und jenseits des Thronsaals gab es nichts, was darauf hinwies, dass einer der größten Helden des Imperiums nicht mehr war.

Crowe war hinter dem Dämon her zum Fenster gerannt. Er war sich nicht sicher, wie lange er dort gestanden und in die blutgetränkte Dunkelheit gestarrt hatte. Es konnten nicht viele Sekunden gewesen sein, dachte er. Lange genug jedoch, um sich der Wahrhaftigkeit der Niederlage zu stellen. Lange genug, um sich selbst kalte Rationalität aufzuerlegen, damit die Entscheidungen, die er nun treffen musste, die richtigen wären. Und lange genug, um die Nacht zu erfassen und durch den Qualm zum Eis der Sterne hinauf zu sehen und zu wissen, dass Gavallans Tod nicht verzeichnet worden war.

Kein Grey Knight würde im Tod vom Universum in Erinnerung behalten werden. Einzig auf den Totenfeldern würde jedem von ihnen ein Denkmal gesetzt werden. Trotzdem hätte die Erde aufschreien müssen, ob des Verlusts eines Kriegers wie Gavallan. Die Sterne hätten sich vor Trauer verdunkeln sollen.

Stattdessen ging die Nacht weiter. Die Schrecken und das Töten in Egeta setzten sich ohne Pause und ohne Aufmerken fort.

Etwas zerbrach hinter Crowe. Er drehte sich um. Sendrax hatte auf den Thron eingeschlagen und ihn in Stücke geschmettert.

»Jeder Schritt«, knurrte Sendrax. »Jeder Schritt. Wir wurden die ganze Zeit über geführt. Was brauchen wir die Prognosticarii? Wir würden Zeit sparen, wenn wir die Mächte der Verderbnis selbst fragen würden, was wir als Nächstes für sie tun sollen. Wir scheinen dazu verdammt zu sein, nach ihren Wünschen zu handeln.«

Die anderen Purificators hatten sich um Gavallans leblosen Körper versammelt. Sie standen in einem Kreis, als stumme Ehrenwache, und warteten auf Anweisungen der Ritter der Flamme. Vendruhn stand zitternd, vornübergebeugt und mit geballten Fäusten beim Türdurchbruch. Ihr Haar war vom psionischen Feuer zu Stoppeln verbrannt worden. Ihr Nacken und ihre Hände waren geschwärzt. Sie hatte blutende, nässende Wunden. Aber die schlimmsten Verletzungen, das wusste Crowe, waren spiritueller Natur. Wie schlimm es um sie stand, konnte er nicht einschätzen.

Vendruhn hatte den Grey Knights den Rücken zugewandt. Sie blickte auf ihre überlebenden Soldaten, so wenige es auch sein mochten. Die Sterblichen hatten sich aus dem Thronsaal zurückgezogen. Zumindest sie zeigten etwas Bewusstsein dafür, dass ein unvergleichliches Leben geendet hatte. Sie schwiegen aus Angst und Respekt.

Aber Vendruhns Stille war anders, dachte Crowe. Ihre Trauer und Wut waren so stark, dass sie ihre Stimme erstickten.

Sendrax wütete noch immer. »Welche Schritte haben sie als Nächstes für uns vorgesehen?«, schrie er. »Amüsieren wir sie so, wie sie es wollen?«

»Bruder«, sagte Crowe.

Sendrax starrte ihn an. Er marschierte hinüber und trat dabei Trümmer und zerschmelzende Dämonenkörper aus dem Weg. Er stoppte, als sein Helm kaum noch zehn Zentimeter von Crowes entfernt war. »Habt Ihr Einblick, Bruder? Mehr von dem Einblick, der uns bisher so gut gedient hat?«

Crowe sagte nichts.



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